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Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

Über die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

Die Wurzeln des historischen Stadthauses an der Mühlenstraße reichen zurück ins 17. Jahrhundert zurück. Seit 1773 wurde es als Verwaltungsgebäude genutzt. 1911 übernahm die Stadt Düsseldorf das Gebäude, in das zahlreiche städtische Ämter und verschiedene städtische Polizeidienststellen zogen. Von 1921 bis 1925 nutzte die französische Militärbehörde das beschlagahmte Gebäude nutzen. 1926 wurde hier nach der Verstaatlichung der Düsseldorfer Polizei das Polizeipräsidium eingerichtet, wobei sich bald zeigte, dass das Gebäude zu klein war, sodass ein Neubau begonnen wurde.

Zwischen 1926 und 1933/34 beheimatete das „Stadthaus“ das Polizeipräsidium. © Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

Im April 1933 wurde im Stadthaus die Geheime Staatspolizei eingerichtet. Ende 1933/Anfang 1934 zog die Polizei ins neue Präsidium am Jürgensplatz. Das Stadthaus wurde nun erneut von städtischen Ämtern genutzt. Von 1933 bis 1935 mietete außerdem die in Düsseldorf ansässige 20. SS-Standarte Räumlichkeiten. 1935 zog die Heeresstandortverwaltung in Teile des Stadthauses.

Seinen bis heute gebräuchlichen Namen „Stadthaus“ erhielt der Gebäudekomplex erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges: Wieder waren städtische Dienststellen an der Mühlenstraße ansässig und es galt, das Gebäude namentlich vom Rathaus abzugrenzen. Ab Frühjahr 1946 verhandelte im Stadthaus außerdem der Entnazifizierungsausschuss für Düsseldorf, der bis 1952 tätig war.

Am 17. September 1987 zog ein besonderes städtisches Amt in einen Teil des Stadthauses ein: Die „Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Düsseldorf“. Die übrigen Räumlichkeiten wurden weiterhin durch die städtische Verwaltung genutzt, bis der Gebäudekomplex 2009 verkauft und das denkmalgeschützte Gebäude zu einem Hotel umgebaut wurde.

Inhaltlich standen und stehen bis heute ganz besonders die Lebensgeschichten der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer im Mittelpunkt, die von den Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 verfolgt wurden. Dies schlug sich in mehr als 371 lebensgeschichtlichen Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen weltweit und einer umfassenden Sammlung an persönlichen Dokumenten, Briefen und Fotografien nieder. Dieser Sammlungsschwerpunkt erlaubte es, im Mai 2015, nach mehrjährigen umfassenden Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten, mit der neuen Dauerausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“ die Museumsräumlichkeiten neu zu eröffnen.

Ein Blick in die Dauerausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“. © Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf

Workshopangebote

Für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema „Polizei im Nationalsozialismus“ bieten wir Beschäftigten der Polizei NRW zwei Formate an:

Digitaler Workshop „Die Kommissare“:

Die Teilnehmer:innen besuchen von ihrem Arbeitsplatz aus die virtuelle Version der Sonderausstellung „Die Kommissare“. Moderiert von Guides der Mahn- und Gedenkstätte können die verschiedenen Themen der Ausstellung (z.B. die weibliche Kriminalpolizei) mithilfe von zusätzlichen Materialien entdeckt und bearbeitet werden. Die Teilnehmer:innen arbeiten in Gruppen und diskutieren die Fragestellungen im digitalen Plenum (z.B. über Zoom oder ein anderes Videokonferenztool).

Workshop vor Ort:

Nach einer Einführung in der Dauerausstellung „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“ diskutieren die Teilnehmer:innen in Kleingruppen Fragestellungen zu verschiedenen Aspekten der Polizei im Nationalsozialismus. Neben der Struktur der Polizei und ihrer Veränderung in der NS-Zeit, werden das Vorgehen der Kriminalpolizei, die Aufgaben der Ordnungspolizei und ihre Beteiligung am Holocaust thematisiert.

Beide Angebote sensibilisieren für die Bedeutung, den Wert und die Fragilität des heutigen Rechtsstaates. Sie zeigen Handlungsoptionen des Einzelnen auch in einer Diktatur auf.

Weitere Information zu verfügbaren Terminen und zur Buchung finden Beschäftigte der Polizei NRW bei Moodle und Intrapol (Hinweis: Der Link lässt sich ausschließlich auf Polizei-Dienstrechnern öffnen): https://intrapol.polizei.nrw.de/seiten/gedenkstaettenkooperationen.aspx

Weitere Infos zur Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf: https://gedenkstättedüsseldorf.de/die-gedenkstaette