Kreismuseum Wewelsburg
Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933–1945
Über die Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg
Das Schloss Wewelsburg wurde vor über 400 Jahren als Nebenresidenz der Paderborner Fürstbischöfe errichtet und geriet 1933 in den Fokus von Reichsführer-SS Heinrich Himmler. Dieser pachtete es und ließ es als „SS-Schule Haus Wewelsburg“ zu einer zentralen Versammlungsstätte für die Schutzstaffel (SS) ausbauen.

Die Bauvorhaben sollten von Häftlingen eines extra für die eingerichteten Konzentrationslagers in Wewelsburg umgesetzt werden. Dieses rangierte ab 1941 als eigenständiges Hauptlager KZ Niederhagen/Wewelsburg im nationalsozialistischen KZ-System auf derselben organisatorischen Stufe wie die Lager Buchenwald oder Sachsenhausen. Über 3.900 Häftlinge wurden in das KZ Niederhagen-Wewelsburg deportiert. Mindestens 1.285 Menschen starben vor Ort infolge der Arbeits- und Haftbedingungen sowie Misshandlungen und Willkür durch die SS-Wachmannschaften. Das Konzentrationslager in Wewelsburg war aber auch Exekutionsort der Gestapo. Mindestens 56 Menschen wurden auf dem Lagergelände oder einem unweit im Wald gelegenen Schießstand der SS ermordet.
Himmler plante, sich jährlich mit der SS-Elite auf der Wewelsburg zu treffen. Belegt ist ein Treffen im Juni 1941 – eine Woche vor Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion – mit SS-Führern, die für den späteren Völkermord im Osten verantwortlich waren. An diesem Treffen lässt sich die geplante Bedeutung der Wewelsburg als Ort der Selbstvergewisserung für die SS-Elite und der Zurschaustellung vermeintlicher rassischer Überlegenheit besonders gut verdeutlichen. Wenige Tage vor Einmarsch der amerikanischen Truppen, die die KZ-Häftlinge am 2. April 1945 befreiten, ließ Himmler die Wewelsburg sprengen. Sie brannte bis auf die Grundmauern aus, lediglich der Nordturm blieb unversehrt.
Nach Jahrzehnten des Verdrängens und Schweigens begann in den 1970er-Jahren eine öffentliche, konfliktreiche Auseinandersetzung um den Umgang des Ortes mit seiner SS-Vergangenheit. Der Streit endete 1982 in der Errichtung einer Dokumentations- und Gedenkstätte im Kreismuseum Wewelsburg. 2010 wurde die Ausstellung komplett überarbeitet und unter dem Titel „Ideologie und Terror der SS“ neu konzipiert.
Weitere Information zu verfügbaren Terminen und zur Buchung finden Beschäftigte der Polizei NRW bei Moodle und Intrapol (Hinweis: Der Link lässt sich ausschließlich auf Polizei-Dienstrechnern öffnen): https://intrapol.polizei.nrw.de/seiten/gedenkstaettenkooperationen.aspx
Weitere Infos zur Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933–1945: https://www.wewelsburg.de/de/gedenkstaette-1933-1945/
