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Alte Synagoge Essen – Haus jüdischer Kultur

Über die Alte Synagoge Essen

Die Alte Synagoge, Kulturinstitut der Stadt Essen, befindet sich im früheren Synagogenbau der jüdischen Gemeinde in Essen. Das Baukunstwerk gehört zu den größten und architektonisch bedeutendsten, freistehenden Synagogenbauten Europas aus der Anfangszeit des 20. Jahrhunderts. Es ist ein einzigartiges Kulturdenkmal.

Postkarte mit Ansicht der Synagoge. © Alte Synagoge Essen

Am 25. September 1913 wurde das Gebäude der heutigen Alten Synagoge als „Neue Synagoge“ der Essener jüdischen Gemeinde eingeweiht. Wie so viele andere hat auch diese Synagoge nur bis zum 9. November 1938 ihre Funktion erfüllen können. Sie wurde in Brand gesetzt, blieb jedoch den gesamten Krieg hindurch (trotz der intensiven Bombardierungen der Essener Innenstadt) im Äußeren unversehrt. Nach 1945 stand sie lange Zeit als mahnende Ruine im Zentrum Essens. Die Stadt Essen erwarb das Gebäude 1959. Die kleine jüdische Nachkriegsgemeinde errichtete sich ihre neue Synagoge auf dem Grundstück des ehemaligen Jüdischen Jugendheims Sedanstraße/Ruhrallee.

Die Stadt als Eigentümerin entschloss sich dazu, den Innenraum der Alten Synagoge in eine damals übliche nüchterne Zweckform zu bringen. Das Innere des Hauses wurde „entkernt“, der Torahschrein abgerissen, Mosaiken entfernt und Ornamente überstrichen, und die runde Kuppel verschwand hinter einer abgehängten rechteckigen Decke. So wurde das Gebäude dann als „Haus Industrieform“ genutzt, als Ausstellungsstätte für Industriedesign.

Erst als Teile der Industrie-Ausstellung 1979 ausbrannten, beschloss der Rat der Stadt Essen, zuvor aufgekommene Überlegungen zur Einrichtung einer Gedenkstätte aufzugreifen. 1980 wurde die Alte Synagoge als Gedenkstätte und politisch-historisches Dokumentationsforum begründet. Eine Rekonstruktion, zwischen 1986 und 1988 durchgeführt, ließ den früheren Synagogenraum im Ansatz wieder sichtbar werden. Damit einhergehend wurden Angebote zu jüdischer Kultur ein Programmschwerpunkt.

2008 beschloss der Rat der Stadt Essen, das Haus baulich umzugestalten und zu einer kulturellen Begegnungsstätte, einem Haus jüdischer Kultur weiterzuentwickeln. Seit 2010 gibt es eine neue Dauerausstellung mit fünf Themenbereichen: Quellen jüdischer Traditionen und die Synagoge, jüdische Feste, die Geschichte des Synagogengebäudes und der jüdischen Gemeinde Essen und „Jüdischer Way of Life“ – jüdische Kultur heute.

Weitere Information zu verfügbaren Terminen und zur Buchung finden Beschäftigte der Polizei NRW bei Moodle und Intrapol (Hinweis: Der Link lässt sich ausschließlich auf Polizei-Dienstrechnern öffnen): https://intrapol.polizei.nrw.de/seiten/gedenkstaettenkooperationen.aspx

Weitere Infos zur Alten Synagoge Essen: https://www.essen.de/leben/kultur_/alte_synagoge/alte_synagoge_startseite.de.html

Innenaufnahme nach dem Umbau zum Haus der jüdischen Kultur. © Peter Prengel, Stadt Essen