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NS-Dokumentationszentrum Köln (EL-DE-Haus)

Über das EL-DE-Haus und das NS-Dokumentationszentrum Köln

Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (NS-DOK) ist im EL-DE-Haus untergebracht. Dieses Haus, benannt nach seinem Bauherrn Leopold Dahmen, war von 1935 bis 1945 Sitz der Kölner Gestapo. Das Gebäude wurde zum Inbegriff des NS-Terrors in Köln und dem Rheinland: Von hier aus organisierten Gestapo-Beamte die systematische Überwachung der Bevölkerung und verbreiteten Gewalt und Schrecken. Hier wurden die schrittweise Entrechtung und die Deportation der Jüdinnen*Juden in die Ghettos und Vernichtungslager organisiert. Politische Gegner*innen des Regimes, ausländische Zwangsarbeiter*innen sowie Angehörige von Minderheiten und soziale Außenseiter*innen, die in der rassistischen NS-Ideologie als „minderwertig“ galten, wurden im Hausgefängnis brutal verhört und gefoltert.

Das EL-DE-Haus beim Richtfest im Sommer 1935. © NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln / Dr. Georg Dahmen

Zahlreiche Inschriften und Zeichnungen der ehemaligen Gefangenen sind an den Wänden der Gefängniszellen im Keller des Hauses erhalten geblieben und zeugen von der Gewalt der Gestapo und den unmenschlichen Haftbedingungen. Von 1944 bis zum Einmarsch der amerikanischen Armee im März 1945 fanden auf dem Hofgelände der Kölner Gestapozentrale mindestens 400 Hinrichtungen statt.

Das NS-DOK wurde 1979 infolge zivilgesellschaftlicher Proteste gegründet und im Keller des EL-DE-Hauses eine Gedenkstätte eingerichtet. Heute finden Besucher*innen im Haus neben der Gedenkstätte die Dauerausstellung „Köln im Nationalsozialismus“ sowie eine Dokumentationsstelle und eine Bibliothek. Das NS-DOK zeigt jährlich mehrere Wechselausstellungen und organisiert Veranstaltungen zu historischen und politischen Themen. Seit 2023 verfügt das räumlich erweiterte NS-DOK mit einem „Jungen Museum“, dem Demokratiebildungsspiel „Remote Island“, drei „Erzählcafés“ für die Nachbereitung von Ausstellungsbesuchen und drei neuen Workshopräumen über ein noch breiteres Bildungsangebot.

Das NS-DOK widmet sich dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, der Forschung und der Bildungsarbeit. Die Recherche zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung sowie zu anderen Verfolgtengruppen ist eine zentrale Aufgabe, woraus internationale Kontakte zu Überlebenden und Angehörigen entstanden sind. Neben der NS-Geschichte arbeitet das NS-DOK auch zu gegenwärtigen Diskriminierungsformen. Hierzu zählen die Auseinandersetzung mit rechtsextremen Aktivitäten sowie die Beratung von Institutionen und Unterstützung für Betroffene von Antisemitismus und Rassismus.

Workshopangebote

In der vierstündigen Veranstaltung für Beschäftigte der Polizei NRW im EL-DE-Haus erfahren die Teilnehmenden anhand von lokalen Beispielen aus Köln mehr über die Gleichschaltung der Polizei und deren Auswirkungen auf die Verfolgungs- und Ermittlungspraxis. Sie lernen die Geschichte des EL-DE-Hauses und der Kölner Gestapo kennen und setzen sich in der Gedenkstätte Gestapogefängnis mit Einzelschicksalen der Insassen und den damaligen Haftbedingungen auseinander. Angeleitet durch die Teamenden erkunden sie in Kleingruppen einzelne Aspekte in der Dauerausstellung und diskutieren zum Abschluss das Selbstverständnis und das Bild der Polizei heute.

Weitere Information zu verfügbaren Terminen und zur Buchung finden Beschäftigte der Polizei NRW bei Moodle und Intrapol (Hinweis: Der Link lässt sich ausschließlich auf Polizei-Dienstrechnern öffnen): https://intrapol.polizei.nrw.de/seiten/gedenkstaettenkooperationen.aspx

Weitere Infos zum NS-Dokumentationszentrum Köln: https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?s=314

Die Gedenkstätte Gestapogefängnis im EL-DE-Haus: Die ehemaligen Zellen. © Nathan Ishar / NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln